Dialekt ist mehr als Sprache. Er ist gelebte Geschichte, kollektives Gedächtnis, klingende Identität. Lautli nähert sich diesen sprachlichen Eigenheiten mit forschendem Blick und offenem Ohr. In einem laufenden Prozess werden alltägliche Ausdrücke aus dem lokalen Sprachgebrauch gesammelt, typografisch übersetzt und neu zusammengeführt. Was sonst überhört wird, tritt hier in den Vordergrund: Worte, Nuancen, Tonlagen, die nur an bestimmten Orten oder in bestimmten Stimmen lebendig sind. 

Letterpress wird zum Medium der Übersetzung — vom Gesprochenen ins Sichtbare. Die analoge Drucktechnik zwingt zur Auseinandersetzung mit Rhythmus, Gewicht und Raum. Sie verdichtet und macht Sprache spürbar. Jedes Wort wandert durch Hand, Material und Maschine: Mit Holzlettern gesetzt, auf Originalpressen gedruckt, entsteht ein Dialog zwischen Stimme und Schrift, Ort und Ausdruck. Jeder Abdruck trägt die Eigenheiten des Materials — genau wie der Dialekt die Spuren seiner Umgebung. 

In der Verbindung von Originalstimmen und typografischer Form entstehen neue sprachliche Erfahrungsräume. Graz ist der Beginn einer Serie, die weiterzieht, sammelt, druckt und fragt: Wie klingt ein Ort? Und wie sieht seine Sprache aus?





LautliLautli ist das künstlerisch-forschende Projekt zu Letterpress und Dialekten von Prof. Christina Poth an der Fachhochschule Potsdam. 

HerausgeberinChristina Poth
Fachhochschule Potsdam
University of Applied Sciences
Kiepenheuerallee 5
14469 Potsdam Deutschland

Kontaktchristina.poth@fh-potsdam.de
christinapoth christinapoth

Idee, Konzept, GestaltungChristina Poth

UnterstützungMila Weger, wissenschaftliche Mitarbeit im Projekt Lautli, und Felix Walser, wissenschaftliche Mitarbeit für digitale Typografie. Das Projekt wird zudem unterstützt vom Verein für die Schwarze Kunst im Rahmen der Walz für Handsatz und Buchdruck.

BildrechteDie Bildrechte liegen bei Christina Poth. 

TonrechteDie Tonrechte liegen bei den Sprecher*innen. Danke an alle Einheimischen für die lokalen Stimmen. 
Lautli GrazDie Serie Lautli Graz entstand in Kooperation mit dem DruckZeug in Graz. Ein herzlicher Dank an Mila Weger für die Organisation vor Ort, an Gerhard Winkler für den Einblick ins Metier des Setzens, an die Infinitive Factory für die Unterstützung, an Hannes Schneeberger für den Druck am Heidelberger Tiegel und an das gesamte Druckzeug-Team für die Lautli-Stimmen und das warme Willkommen.

Die Arbeit Lautli wird anlässlich der Langen Nacht der Museen 2025 in Graz präsentiert. Die begleitende Fassadenprojektion wurde in Zusammenarbeit mit Elena Vogler, Tascha Schröer und Mila Weger geplant.

Friends & Supporting Network
Verein für die Schwarze Kunst DE
Prof. Anne König
Felix Walser
Mila Weger
DruckZeug Graz AT
Infinitive Factory Graz AT  
TipoRenesansa Ljubljana SI

Ausblick
Graz ist der Anfang einer Serie. Neue Sprachräume werden nach und nach folgen.

Lautli © Christina Poth, 2025/26